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Schönberger Segelreiniger Novosail ist pleite.

Insolvenzverwalter sucht für die 2008 im Gewerbegebiet „Sabower Höhe“ eröffnete Firma einen Investor. Er soll einen engen Bezug zum Segelsport haben.

Schönberg. Das Ziel war ehrgeizig: Segler aus ganz Deutschland sollten ihre Segel in die Kleinstadt Schönberg bringen, um sie hier reinigen zu lassen. Fünf Jahre nach der Eröffnung hat die Firma Novosail jetzt aber Insolvenz angemeldet.

„Es laufen zur Zeit Gespräche mit einem ernsthaften Interessenten, der das vielleicht in leicht veränderter Form weiterführen wird“, sagt Insolvenzverwalter Michael Wilkens aus Hamburg. Zurzeit werde bei Novosail „auf kleiner Flamme“ gearbeitet und laufende Aufträge fertig gestellt Der Insolvenzantrag wurde am 23. September gestellt. Insolvenzverwalter Wilkens hat sich das 2008 neu errichtete Gebäude und die Maschinen bereits angeschaut. „Es macht alles einen guten Eindruck, äußerlich gepflegt, nichts runtergekommen, wie manche vielleicht meinen“, sagt Wilkens. Das bedeute aber nicht, dass es einfach werde, mögliche Käufer zu finden. „Das Problem ist, dass die Firma in einem ganz speziellen Segment tätig ist“, sagt der Insolvenzverwalter. Die Reinigung von Segeln sei aus seiner Sicht lediglich ein Saisongeschäft.

„Im Sommer segeln die Leute, da brauchen sie keine Reinigung. Die Segel werden im Herbst oder vielleicht im Winter gereinigt. Das ist also ein ganz kleines Feld“, so Wilkens. Ein anderes Problem für Novosail in den vergangenen Jahren: Segel zu reinigen, koste nicht gerade viel Geld. Um „den Laden zu erhalten“ habe Novosail auch Anzüge von Feuerwehren gereinigt und sogar Pferdedecken. Die Firma habe es laut Wilkens trotzdem nicht geschafft, „den Umsatz so zu erhöhen, sodass kostendeckend gearbeitet werden konnte.“

2012 habe der Umsatz bei gerade einmal 350 000 Euro gelegen. Für sechs Mitarbeiter eindeutig zu wenig. Deshalb habe die Gesellschafterin, die Novosail International PTE LTD mit Sitz in Singapur, regelmäßig Geld in den Standort Schönberg „nachschießen müssen.“ Auch in anderen Ländern soll es für Novosail ähnlich schlecht gelaufen sein, sagt Insolvenzverwalter Wilkens: „Da läuft nur noch in England ein Laden. Die anderen sind dicht.“

Seit Jahren schon soll es nicht viel zu tun gegeben haben, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter des Standorts in Schönberg. „Wir waren nie voll beschäftigt. Das schleppte sich immer so vor sich hin.“ Bei der Geschäftsleitung war niemand zu erreichen. Fest steht jedoch: Die Stimmung bei den Mitarbeitern ist schlecht. Sie sollen schon seit zwei Monaten keinen Lohn bekommen haben, was der Insolvenzverwalter Michael Wilkens bestätigt. „Die bleiben trotzdem bei der Stange. Das ist bemerkenswert“, sagt er. Geht es nach dem Insolvenzverwalter, muss der neue Investor die sechs Mitarbeiter übernehmen. Wilkens: „Wir wollen die Arbeitsplätze behalten. Das ist besser, als wenn wir 500 Euro mehr durch den Verkauf bekommen.“

Allerdings: Bislang waren sechs Mitarbeiter, zumindest übers ganze Jahr gesehen, offensichtlich zu viel. „Im Sommer ist kaum etwas zu tun. Anders ist es dagegen zwischen September und April. Dann sind sechs Leute notwendig“, sagt Wilkens. Als neuer Geldgeber kommt für den Hamburger Insolvenzverwalter deshalb nur eine Firma in Frage, die bereits im Bootgeschäft tätig ist. „Sie muss einen Bezug zum Segelsport haben. Sonst erwirbt das keiner.“ Der Grund: die Firma Novosail zu übernehmen, sei nicht attraktiv. „Wenn eine Firma sagt, ich bin in einem Bereich tätig, wo die Segelreinigung die Abdeckung meiner breiten Produktpalette mit beinhaltet, dann kann es interessant sein. Sonst nicht. Jemand, der eine Millionen Euro gewonnen hat, wird die Firma nicht übernehmen, weil er sonst wieder Pleite gehen kann.“

QUELLE: Lübecker Nachrichten vom 24. Oktober 2013, Beitrag von Steffen Oldörp